Schüler:innen erhalten wertvollen Lebensraum am Hammelberg

Bei schönstem Frühlingswetter trifft sich die Gruppe, bestehend aus Rangerin Amelie Nöth des Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V., Lehrerin Christine Kreß mit 8 Schüler:innen der Q11 des Frobenius Gymnasium Hammelburg und dem Team des Naturerlebniszentrum Rhön (NEZ Rhön), zum „Erlebnistag Naturschutz“. In diesem Angebot können Schülerinnen und Schüler aktiv zum Naturschutz in der Region beitragen. Je nach Jahreszeit organisiert das Team des NEZ Rhön geeignete Pflegeaktionen mit Kommunen, dem Naturpark oder dem UNESCO Biosphärenreservat Rhön.

 

„Im vergangenen Jahr haben wir mit Schüler:innen zum Beispiel das Orientalische Zackenschötchen im Saaletal bekämpft“, erinnert sich Felix Papsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter des NEZ Rhön. Die Anfrage für die Aktion in Hammelburg kam dieses Mal von Rangerin Amelie Nöth. „Wir haben hier am Hammelberg viele einzigartige Habitate, zum Beispiel die Trockenmauern. Allerdings müssen sie regelmäßig freigeschnitten werden und da ist jede Hilfe willkommen!“, betont die Rangerin.

 

An der besagten Stelle angekommen gibt Amelie Nöth eine Einführung in den Hintergrund der Aktion: Die Trockenmauern werden mit der Zeit von Brombeeren, Gräsern, Moosen und Efeu überwuchert. Diese sollen zurückgeschnitten werden, um Platz für z.B. Fetthenne, eine sukkulente Pflanzenart, zu schaffen. Sie dient als Futterpflanze für den bedrohten Fetthennen-Bläuling, eine Schmetterlingsart die auf der Roten Liste zu finden ist.

 

Sofort machen sich alle mit Garten- und Astscheren ans Werk. Dabei sind so manche interessanten Erkenntnisse zu belauschen: Rangerin Amelie Nöth erklärt, dass einige der hier wachsenden Moosarten ebenfalls bedroht sind und deshalb nicht entfernt werden sollen. Rasch erkennen die Schüler:innen den Unterschied zwischen den vorkommenden Arten: „Und ich dachte immer es gibt nur ein Moos. Voll spannend!“, vernimmt man von einer Schülerin. Auch die ersten Blätter der Fetthenne und einige Orchideen können schon erspäht werden: „Guck mal da ist das dicke Huhn schon wieder!“ Nach gut einer Stunde Arbeit ist der ca. 500m lange Abschnitt der ehemaligen Weinbergsmauer ordentlich freigeschnitten.

 

Es folgt eine Suchaufgabe: „Hier gibt es noch viele andere bedrohte Arten. Zum Beispiel den Milzfarn, eine „Auferstehungspflanze“. Wenn es lange trocken war rollen sich die Blätter ein und er sieht braun und vertrocknet aus. Sobald es wieder feucht wird, breiten die Blätter sich aus und der Farn ist wieder grün“, erläutert Amelie Nöth.

 

„Das ist praktischer Naturschutz. So etwas vergessen die Schüler:innen nie wieder.“, betont Christine Kreß, Fachlehrerin der Gruppe, „ wir kommen sicher im Sommer nochmal her um die blühende Fetthenne und die Falter zu sehen“.