Aus Alt mach Neu: Schülerinnen und Schüler kreieren Lineale aus Altplastik
Große Augen machen nicht nur die Schüler und Schülerinnen des P-Seminars Kunststoffrecycling, sondern auch das Team des Naturerlebniszentrum Rhön, als die bestellten Maschinen für das Plastikprojekt auf einer großen Palette geliefert werden.
Erstaunlich klein und leise sind sie dann, die drei Recyclingmaschinen, die im Jack-Steinberger-Gymnasium ihr vorläufiges zu Hause finden.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit euch erste Erfahrungen mit den Maschinen zu sammeln“, so Dr. Joachim Schneider, Leiter des Naturerlebniszentrum Rhön. „Im nächsten Schuljahr werden die Maschinen für ein ähnliches P-Seminar am Gymnasium Hammelburg genutzt, bevor sie in den offenen Werkstattbereich des NEZ Rhön umziehen und jedem zur Verfügung stehen.“
Das Vorhaben des P-Seminars wird durch eine Schülerin vorgestellt: „Wir werden nach Weihnachten Sammelstationen aufbauen um Flaschendeckel hier in der Schule zu sammeln. Aus der Mensa und einigen Gastro-Betrieben bekommen wir Plastikeimer und Tuben, die sich auch gut eignen. Es ist wichtig, dass es sortenreines Plastik, also nur eine Art von Kunststoff, ist. Sonst kann man es hinterher nicht mehr recyceln.“
Das gesammelte Polypropen, kurz PP, muss vor der Weiterverarbeitung nach Farbe sortiert und gereinigt werden. Dann kommt es in den Schredder, der es in Flocken zerkleinert. Diese können dann mit einer Injektionsmaschine geschmolzen und in Spritzgussformen gegossen werden. Hier sind vielfältige Produkte möglich, schlussendlich einigten sich die Schülerinnen und Schüler auf ein Lineal mit Schullogo als Geschenk für die 5. Klassen.
Für die Gravur des Logos in die Spritzgussformen konnte lokale Expertise beim Siemens-Werk Bad Neustadt (a.d. Saale) gewonnen werden.„Als ich die Anfrage das erste Mal gehört habe, hatte ich den Aluminiumspritzguss im Kopf. Und da arbeiten wir natürlich mit ganz anderen Temperaturen und Budgets!“, erklärt Dennis Knauff. Er ist froh, dass er sich um Kunststoffrecycling dreht und er und sein Team dem P-Seminar bei der Ausgestaltung des Lineals behilflich sein können: “Wir bringen dann ein bisschen zusätzliches Material in der Form auf, um das Logo zu gravieren. Das könnt ihr euch dann gerne direkt bei uns im Werk anschauen.“
Dieser Vorschlag wird von den Schülerinnen und Schülern begeistert aufgenommen, die ersten schauen bereits die Zugverbindung am Handy nach. „Das ist ein wirklich tolles Pilotprojekt. Wir freuen uns über die vielen regionalen Akteure, die uns dabei unterstützen.“, dankt Dr. Frank Orlik, Chemie- und Biologielehrer und Leiter des P-Seminars, als Abschluss des Termins den Teilnehmenden.